GEISA / FRANKENHEIM.
Welche wirtschaftlichen Potentiale hat die Thüringer Rhön und wie können sie gestärkt werden? Die Branchen und Wertschöpfungsketten der Region und Projektideen für deren nachhaltige Stärkung standen im Mittelpunkt der 1. Regionalkonferenz des Regionalmanagements „Heimat mit Weitblick“ für die Thüringer Rhön.
„Keine Aktion ohne Kenntnis der Fakten“. Das ist das Credo der Wirtschaftsförderungs-Beratung LennardtundBirner Dortmund-Nürnberg, die das Regionalmanagement Thüringer Rhön zwei Jahre begleiten wird. Geschäftsführer Dr. Thomas Birner stellte daher zu Beginn der Konferenz den über 40 Vertretern aus Unternehmen verschiedener Branchen, Kommunen, beruflichen Bildungsträgern und Einrichtungen der Regionalentwicklung die Ergebnisse seiner Wirtschaftsstrukturanalyse vor. Identifiziert hatte das Unternehmen bspw. die wichtigsten Branchen in der Region, den Zusammenhang zwischen den Branchen und den Wertschöpfungsketten, die Fachkräftestruktur, den Anteil der Auszubildenden an der Beschäftigtenzahl oder die demografische Verteilung. Erstaunen rief bei den Anwesenden der hohe wirtschaftliche Anteil der Gesundheitswirtschaft, d. h. von Reha und Pflege in den beiden Landkreisen hervor. Der Tourismus spielt dagegen in der Thüringer Rhön eine geringere Rolle, als dies oft eingeschätzt wird.
Innovationsprojekte in Gesundheitswirtschaft und Recycling
Einen starken Fokus wird das Regionalmanagement künftig – gemeinsam mit den Wirtschaftsfördernetzwerken der beiden Landkreise – auf Innovationsprojekte mit Nachhaltigkeitshintergrund ganz im Sinne des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön legen. In den anschließenden Workshops zur Regionalkonferenz wurden erste Ideen diskutiert. Dazu gehörten z. B. innovative Behandlungsmethoden bei Atemwegserkrankungen oder neue Produkte zur intelligenten Nutzung von Holzabfällen aus heimischen Wäldern für die ebenfalls in der Region stark vorhandene Recyclingwirtschaft.
„Durch die Analyse wissen wir, welche Kompetenzfelder zu unterstützen sind und wo wir vorrangig ansetzen“, betonen Landrätin Peggy Greiser, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, und der Landrat des Wartburgkreises, Reinhard Krebs.
Dem Fachkräftemangel mit gezielter Ausbildungsförderung entgegenwirken
Um besonders junge Menschen in der Region zu halten, muss berufliche Bildung neu gedacht, positiv bewertet und gestärkt werden. Das beginnt in der Grundschule und im Elternhaus. Ein Branchenatlas soll in der Sprache von Kindern und Jugendlichen entwickelt werden. Grund und Regelschüler sollen frühzeitig und spielerisch Berufsbilder kennenlernen. Die Landespolitik soll sich dafür einsetzen, dass Berufe, die in der Region wichtig und begehrt sind, auch im Nahbereich ausgebildet werden.
Nun folgt die tiefere Ausarbeitung von Projektideen, von dazu passenden Antragsskizzen für Förderungen und deren Vorstellung in der 2. Regionalkonferenz im Sommer dieses Jahres.
Zum Regionalmanagement „Heimat mit Weitblick“: Das Regionalmanagement wurde 2021 vom Wartburgkreis gemeinsam mit dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen und dem Rhönforum e. V. gestartet. Es wird vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft gefördert. Die Aufbauphase des Regionalmanagements dauert zwei Jahre. Anschließend soll sich das Regionalmanagement im Rhönforum e. V. dauerhaft etablieren.
Weitere Informationen: www.rhoenforum.de