Die Hoffnung, zur Mitgliederversammlung des Rhönforums möglichst viele Interessierte an einen Tisch zu bekommen, erfüllte sich im Saal der Gaststätte „Zum Wetzstein“ in Kaltenwestheim. Zur Freude des Vorstandes, mit dem Vorsitzenden Manfred Grob (CDU) an der Spitze, gab es kaum noch freie Plätze. Einen solchen Zuspruch habe es in der Vergangenheit lange nicht gegeben. Von den derzeit 88 Mitgliedern des Vereins für Regionalentwicklung und Tourismus in der Thüringer Rhön folgten 45 der Einladung.
Ein guter Start in ein neues Jahr, welches touristisch betrachtet ein spannendes für die Thüringer Rhön werden wird. Mehrere Großprojekte stehen in den Startlöchern und können umgesetzt werden, weil die benötigten Fördermittel fließen. Vor Kurzem konnte Kaltenwestheims Bürgermeister Harald Heim eine Finanzspritze von knapp einer Million Euro für das Arche „Rhönwald“- Projekt auf dem Weidberg entgegennehmen. Bereits im Bau ist der neue Ausstellungsbereich im „Haus auf der Grenze“, der Ende März eröffnet wird – hier gab es zusätzlich Unterstützung durch den Freistaat für die Barrierefreiheit über die 2 Etagen hinweg. Für 13 regional abgestimmte touristische Großprojekte in der gesamten Thüringer Rhön macht sich der Rhönforum e. V. als Verein für Regionalentwicklung und Tourismus für die Thüringer Rhön stark. Viel Arbeit kostete die konzeptionelle Vorarbeit und Abstimmungen mit dem Freistaat Thüringen, damit solche Großprojekte überhaupt erst förderfähig werden. Für dieses Engagement dankte auch Peter Heimrich (SPD), Landrat des Landkreises Schmalkalden-Meiningen, dem Rhönforum e. V. Er nutzte die Gelegenheit, das Großprojekt „Besucher- und Erlebniszentrum Hohe Geba“ den Mitgliedern des Rhönforum e. V. vorzustellen, nachdem bereits in den letzten Mitglieder-versammlungen der Wunsch dazu geäußert wurde. Unterstützt wurde Peter Heimrich durch den Architekten Jens Büttner, der die geplante Gestaltung des Besucherzentrums mit „schiefen Turm“ und beweglicher „Umlaufbahn“ näher erklärte.
Nicht mehr in der Planung, sondern schon konkret sind die Projekte, die im Rahmen des Regionalbudgets Thüringer Rhön realisiert werden. Beispielhaft für die Vorhaben sind die „Rhöner Holzkunst-Routen“ zwischen Zella, Empfertshausen und Klings genannt, die Ende 2013 eröffnet wurde. In diesem Jahr kommt der Fledermauspfad dazu, der von Zella nach Neidhartshausen führt. Um den „perfekten Lehrling“ einerseits, einen Ausbildungsplatz in der Region andererseits zu finden, wurde die Wirtschaftsplattform „StartRhön“ weiter ausgebaut. Auch die „Keltenwelt Rhön“ hat bereits erste sichtbare Spuren in der Region hinterlassen mit Spielgeräten an Wanderhütten und Wegen, Bänken und Vitrinen in Museen an der Rhöner Keltenroute. Die Erlebniskarte mit der Beschreibung der „Rhöner Keltenroute“ ist druckfertig und wird spätestens im Sommer von Hand zu Hand gehen. Gemeinsam mit der Dachmarke Rhön wird derzeit an der Kampagne „Regionale Identität – Wir sind Rhön“ gearbeitet.
„Uns ist es wichtig, die gesamte Region zu unterstützen“, sagte Anja Schuchert, die als Geschäftsführerin des Rhönforums über Erreichtes und Geplantes sprach. Wichtige Informationen für die Mitglieder, zu denen die Vertreter beider Landkreise Wartburgkreis und Schmalkalden-Meiningen gehören, ebenso Kommunen, Vereine, Verbände und die Privatpersonen. Ihr Beitrag macht es möglich, touristisch etwas voranzubringen in der Thüringer Rhön. Da schadet es auch nicht, einmal genauer hinzuschauen, wo das „Rhön“-Logo überall zu finden ist. Auf Flyern, Broschüren und Katalogen über Wandern, Radfahren und Wellness in der Rhön sowieso. Ebenso dort, wo es um thüringenweite touristische Kooperationen geht, um Zusammenarbeit im Dreiländereck der Rhön mit Hessen und Bayern, um Öffentlichkeitsarbeit. Deutschlandlandweit wird für die Thüringische Rhön geworben – in der Presse genauso wie auf zahlreichen Messen zwischen Hamburg und München. Auch bei den großen regionalen Ereignissen in der Thüringer Rhön oder beim Start verschiedener Projekte sind Vertreter des Rhönforum e. V. vor Ort. Oft als Begleiter von der Idee bis zur Umsetzung. Präsenz sei wichtig. Noch wichtiger allerdings sei, „dass die Region dahinter steht“. Deshalb sei es unumgänglich über die Nachhaltigkeit von Projekten zu sprechen, finden auch Martin Henkel (CDU), Bürgermeister von Geisa, und Thomas Hugk (CDU), sein Amtskollege aus Dermbach. Projekte zu realisieren, sei das eine, sie zukunftssicher zu machen und die Kommunen mit Hilfe von Fördermitteln dabei zu unterstützen das andere. Ihr Appell Richtung Landesregierung war deshalb eindeutig, verbunden mit der Frage, was Projekte nützen, die durch die Finanznot vieler Gemeinden nicht erhalten werden können.