Signale für Infrastrukturunterstützung

Thüringens Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Jochen Staschewski und sein Tourismus-Referent Dittmar Engel waren am 10. Februar zu Gast in der Thüringer Rhön. Thema des Besuches von Herrn Staschewski war die weitere Entwicklung der touristischen Infrastruktur Thüringer Rhön.

Dazu wurde durch das Rhönforum ein Kurzkonzept zum Ganzjahrestourismus erarbeitet. Ausgangspunkt waren die Diskussionen Anfang 2010 in der Hohen Rhön rund um die Probleme um das Wintersportgebiet am Ellenbogen. Die in einer Gesprächsrunde des Meininger Tageblattes erörtert wurden. Landtagsabgeordneter Rolf Baumann motivierte dann die Akteure, Kontakt zur Landesregierung aufzunehmen.


Der Besuch aus dem Thüringer Wirtschaftsministerium informierte sich zuerst über die Gedenkstätte Point Alpha als touristischer Besuchermagnet an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze. Staschewski zeigte sich sehr beeindruckt über diesen Lernort der Geschichte.

 

Von Geisa aus ging die Thüringer-Rhön-Tour dann durch die Hohe Rhön zum Berghotel Eisenacher Haus. Dort fand dann eine Gesprächsrunde mit den Vorständen der regionalen Tourismusvereine statt.

 

Zu Beginn zeichnete der Staatssekretär das Berghotel Eisenacher Haus mit dem Siegel als „Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland“ aus. Geschäftsführer Steffen Lehmann nahm auch im Namen seiner Mitarbeiter die Auszeichnung entgegen.

 

In einem Vortrag benannte Rhönforum-Geschäftsführerin Mandy Heidinger-Peter die Potenziale, aber auch die Defizite der Rhön.

Attraktionen fehlen?

Sowohl für den Sommer- als auch für den Wintertourismus fehlen einige wichtige infrastrukturelle Bausteine - Wanderparkplätze, Rastplätze, Schutzhütten, intakte Spurgeräte, Hilfe bei der Wegepflege und vor allem fehlen außergewöhnliche Anziehungspunkte wie es z. B. der Hainich mit dem Baumkronenpfad hat. Es gibt schon verschiedene Ideen.

 

Staatssekretär Staschewski erkannte: "Das ist ein Kurzkonzept mit vielen Ansatzpunkten, die Projektplanungen sind noch nicht vorangetrieben." Bis Ende Februar, so sein Rat, sollten "die wichtigsten Projekte definiert" sein. Er bot die Hilfe seines Hauses dabei ausdrücklich an. Skeptisch schien er zu sein bei der Suche nach den Attraktionen: "Sie haben doch schon eine, den Point Alpha. Man muss sich nur mit diesem vernetzen!" Leute kennen von Thüringen meist nicht mehr als die Bratwurst oder den Thüringer Wald - an die Thüringer Rhön dächten dabei sicher die wenigsten, meinte er. Darum sei es für die Rhön wichtig, sich als "Thüringen" zu vermarkten. Dabei sollten sie freilich Rhöner bleiben, etwa ihre jetzige gemeinsame Präsentation mit den Hessen und Bayern nicht aufgeben. Hans-Günther Lehmann vom Ellenbogenverein bestätigte dies: "Wir gehören in der Vermarktung in die Rhön, nicht nach Thüringen", meinte er. "Sehen Sie sich nicht in Konkurrenz zum Thüringer Wald", so Staschewski.

 

Um Projekte fördern zu können, sind auch neue Struktur notwendig, die Ideen überhaupt erst förderfähig macht.

Da sind jetzt wohl vom Rhönforum einige Hausaufgaben für Konzepte zu machen. Schwierigkeiten wie sie beispielsweise von Günther Lehmann (Finanzierungsprobleme des Ellenbogenvereins für solche Attraktionen wie die Gaudirutsche) oder von Erbenhausens Bürgermeister Reinhard Büttner (Schwierigkeiten bei der Absiedlung von Handwerk im Außenbereich) oder von Ewald Klüber (Beschränkungen durchs Biosphärenreservat) angesprochen wurden, sieht Jochen Staschewski nicht als unlösbar an. Er bot auch seine Hilfe als Moderator bei resortübergreifenden Problemen an.

 

Am Ende überreichte Rhönforum-Vorsitzender Manfred Grob an den Staatssekretär noch einen grünen Wanderrucksack mit aktuellen Wanderkarten und Einkehrmöglichkeiten.

 

(Text auszugszweise von Iris Friedrich, Meininger Tageblatt)

Beitrag vom 11.02.2011