Premiumqualität der Extratouren bestätigt

Alle fünf Extratouren zum Rhöner Premiumwanderweg „HOCHRHÖNER“ in der Thüringer Rhön konnten während der jüngst erfolgten Nachzertifizierung ihre Erlebnispunkte im Vergleich zu 2007 verteidigen und sogar noch erhöhen.

Die Extratouren zum HOCHRHÖNER auf Thüringer Territorium begeistern vor allem – wie hier der Gebaweg – mit herrlichen Aussichten und einer einzigartigen Natur (c) ARGE Rhön
Die Extratouren zum HOCHRHÖNER auf Thüringer Territorium begeistern vor allem – wie hier der Gebaweg – mit herrlichen Aussichten und einer einzigartigen Natur (c) ARGE Rhön

Damit dürfen alle Thüringer Extratouren weiterhin den Titel „Premiumwanderweg“ führen, den das Deutsche Wanderinstitut in Marburg für Qualitätswanderwege verleiht. Die Extratouren sind Rundwanderwege in Ergänzung zum Premium-Fernwanderweg "Der Hochrhöner".

 

Nach dem aktuellen Bewertungsschlüssel erhält beispielsweise die Extratour „Der Meininger“ wie bisher 47 Punkte. Eine Verschlechterung stellt nach Ansicht des Deutschen Wanderinstituts die geänderte Streckenführung auf dem Kilometer 8 dar: Statt der ursprünglichen Variante auf Erdwegen entlang des Waldsaums führt die Tour nun rund 500 Meter über einen unattraktiven, breiten Fahrweg. Das koste nicht nur Erlebnispunkte in mehreren Kategorien, sondern verlängere für den Wanderer ausgerechnet die langweiligste Durststrecke der gesamten Tour durch reizarme Feldflur bis nach Dreißigacker. Die Markierung sei mit wenigen Ausnahmen genauso gut gepflegt wie bei der Erstzertifizierung. Der Pflegezustand der Tour habe sich insgesamt etwas verbessert.

 

Auch die Extratour „Gebaweg“ erfüllt alle Kriterien zum Erhalt des Deutschen Wandersiegels. Nach dem aktuellen Bewertungsschlüssel erhält der Weg 57 Punkte. Diese höhere Punktzahl im Vergleich zu 2007 resultiert vor allem aus den Verbesserungen des Wanderleitsystems (Markierung, Wegweiser, Infotafeln, Bänke etc.). Insgesamt sei das Wanderleitsystem trotz kleinerer Schwächen nutzerfreundlich und trage so, zusammen mit den neu ausgewiesenen offiziellen Rettungspunkten, dem nicht zu unterschätzenden Sicherheitsbedürfnis vieler Wanderer gebührend Rechnung.

 

47 Erlebnispunkte konnte die Extratour „Keltenpfad“ bei der Nachzertifizierung erreichen. Die wesentlichen Veränderungen betreffen das Keltendorf sowie die Markierung und die Infrastruktur entlang des Weges. Es wurden zahlreiche sehr ansprechend gestaltete Tafeln mit Informationen zu den Kelten und zur Landschaft aufgestellt. Die Markierung der Tour wurde deutlich verbessert. Die Zeichen sind nun nahezu durchgängig auf Sicht und in gleichmäßiger, ausreichender Dichte angebracht.

 

Für die Extratour „Vorderrhönweg“ hat das Deutsche Wanderinstitut 60 Erlebnispunkte vergeben. Der Zustand des Weges habe sich an einigen Stellen verschlechtert. Hier könne die Ausstattung mit einfachen Bohlenwegen lohnen. „Es wurden erfreulicherweise einige Bänke neu aufgestellt. Weitere würden dem Weg allerdings gut anstehen, auch hinsichtlich seiner Länge. Attraktive Standorte sind in großer Zahl vorhanden. Ausbau, feinere Ausführung und Reparatur der Infrastruktur sollten dringend angegangen werden“, so die Empfehlungen des Wanderinstituts.

 

Die meisten Erlebnispunkte, nämlich insgesamt 67, hat die Extratour „Point-Alpha-Weg“ erhalten. Die nutzerfreundliche Markierung garantiere wie bisher ein sicheres und bequemes Auffinden des Weges in beide Richtungen. Positiv seien auch die neu angebrachten braunen Wegweiser, die auf abseits gelegene Gastronomiebetriebe hinweisen. Auf dem Schlusskilometer seien im Rahmen des „Wegs der Hoffnung“ zahlreiche Skulpturen aufgestellt worden, die die historische Bedeutung des Standorts aufgreifen und so eine rundum gelungene Bereicherung des Erlebniswertes darstellen.

 

„Die Extratouren zum HOCHRHÖNER tragen zur Erhöhung der Attraktivität unserer Gegend bei“, sagt Herbert Stütz vom Keltenhotel „Goldene Aue“ bei Sünna. Viele Gäste wandern ganz gezielt auf der Extratour „Keltenpfad“, weiß er aus Gesprächen. „Damit werden zum einen die Besonderheiten unserer Landschaft bekannter, denn ein qualitativ hoher Wanderweg spricht sich schnell herum. Zum anderen profitieren wir als Gastronomiebetrieb davon, denn viele Wanderer gönnen sich im Anschluss an die Tour eine Auszeit in unseren Räumlichkeiten, essen Mittag, nehmen eine Brotzeit ein oder trinken Kaffee.“

 

„Wir freuen uns, dass alle Extratouren in Thüringen ihre Punkte halten beziehungsweise weiter verbessern konnten“, meint der Koordinator für das Projekt „Die Rhön – Wanderwelt Nummer 1“ bei der Regionalen Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Rhön, Thomas Lemke. Allerdings hätten die Einschätzungen des Wanderinstituts gezeigt, dass auch weiterhin alles dafür getan werden müsse, um die Qualität zu halten. „Erfreulicherweise ist mit dem Forstamt Kaltennordheim ein weiterer Partner bei der Pflege der Premiumwege hinzugekommen, so dass wir mittlerweile in der Thüringer Rhön gut aufgestellt sind.“ Bislang erfolgte das Freischneiden der Wege ausschließlich über die jeweiligen Gemeinden oder im Landkreis Schmalkalden-Meiningen über Mitarbeiter der „Neuen Arbeit Thüringen“. Verantwortlich für die Pflege der Markierung und Beschilderung an den Extratouren ist auch weiterhin der Rhönklub – im Jahr 2009 wurden insgesamt 150 Stunden von den ehrenamtlich tätigen Wegewarten in der Thüringer Rhön zu diesem Zweck aufgewendet. 2013 stehe die erneute Nachzertifizierung der Thüringer Extratouren an, sagt Lemke.

 

Beitrag vom 16.08.2011